Wir sind für Sie da... 
 
 


Taxifahrer...

Wer regelmäßig Taxi fährt, lernt, welch wichtige Aufgabe die stille Hilfstruppe der Taxifahrer im Leben von älteren Menschen, Kindern und Kranken spielt.

Eine kleine Geschichte...

Gemeinsame Baustellenexkursionen.


Gardelegen - Neulich hat Frau F. ganz selbstverständlich die Kleiderbürste aus dem Kofferraum ihres Autos geholt. Dann hat sie meine Beine gemustert und gefragt, ob sie mal dürfe. Sie hatte ein paar Hundehaare auf der schwarzen Hose entdeckt. Es war eine Geste der langsam gewachsenen Vertrautheit zwischen Frau F. und mir. 

Mit der Selbstverständlichkeit eines Menschen, der besorgt ist um das Erscheinungsbild derer, die sich ihr anvertrauen. Ich habe genickt, „klar“ gesagt – danach war die Hose fusselfrei. Dann hat sie mir noch wie immer die Krücken gereicht.

Vor zwei Monaten ist Frau F. in mein Leben getreten. Sie ist Taxifahrerin. Regelmäßig fährt sie mich und mein lädiertes Knie dorthin, wo Menschen wieder das Laufen lernen. 

Wir erleben auf diesen Fahrten, wie viele Baustellen es gerade auf dem Weg gibt, und rätseln gemeinsam, wie lange es wohl noch dauern wird, bis wir nicht mehr umständliche Umleitungen fahren müssen und die Straße endlich wieder freigegeben wird. Eine Woche noch, so ihre optimistische Prognose.

Immer fragt Frau F. „Wie geht’s“, wenn wir uns begrüßen, und sagt, wenn wir uns verabschieden: „Gute Besserung!“

Hier fühlt mann sich wie in einer großen Familie... Empathie und Herzenswärme stehen immer an erster Stelle...

Manchmal ruft sie an, ob sie auch zehn Minuten früher kommen könne, damit sie alle Kundenwünsche unter einen Hut bekommt. 

Frau F. ist für viele Menschen der Mobilitätsgarant in ihrem Leben. Das merkt, wer sie und ihre Kollegen dauerhaft braucht. Für manche sind die gern gescholtenen Taxifahrer der einzige Ansprechpartner in einem sehr einsamen Leben.

Menschen wie Frau F. halten schwere Brandschutztüren in Tiefgaragentreppenhäusern auf,  tragen Einkäufe hoch und sie fahren hochbetagte Seniorinnen, wenn sie sich mit einer Freundin zum Essen in der Stadt treffen wollen. Und holen sie dann auch wieder ab.

Frau F. bringt Kinder, zu deren Schule wo kein Schulbus fährt, dorthin, wo es ein Spezialangebot für sie gibt. An allem nimmt sie Anteil. Sie lacht mit den Kindern, holt sie direkt an der Schule ab und bringt sie bis zur Wohnungstür.

Ehrensache ist das für sie. 

Sie ist Sozialarbeiter, Altenhelfer, Trostspender und Retter in der Not in einer Person. In der Welt der Mobilen bleibt ihre Rolle und die ihrer Kollegen allerdings unbemerkt.

Frau F.  hat wie viele ihrer Kolleginnen und Kollegen eine Geschichte, die begonnen hat vor vielen vielen  Jahren mit den Erfahrungen und Erlebnissen der Menschen in ihrem Taxi. Erfahrungen die auch ihr Leben bereichern und prägen.

Vielleicht lautet deshalb ihr Motto:  Das schaffen wir. Trotz der vielen Baustellen.

 
 
 
 
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